Kleine Messe, große Wirkung
Mehr als 90 Ausbildungsberufe bei IGS und Realschule plus in Edigheim vorgestellt
Die Edigheimer Schüler hatten die Qual der Wahl. Bei der sechsten Berufsmesse an Integrierter Gesamtschule (IGS) und Realschule Plus haben 27 Unternehmen ihre Ausbildungsberufe vorgestellt. Es waren „bestimmt über 90 Berufe“, schätzte IGS-Schulleiter Rainer Fischer.Groß war das Angebot von Post, BASF, dem Verband des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes (Dehoga), Stadtverwaltung und Sparkasse auf alle Fälle. Auch weiterführende Schulen waren dabei. Gar nicht so leicht, sich in diesem Gewirr zurecht zu finden, fand Achtklässler Nico. „Aber wir haben uns mit unseren Berufslotsen darauf vorbereitet.“ Und das nicht nur kurzfristig. „Berufsorientierung gehört zu unserem Schulprofil“, erklärte Fischer. „Das beginnt schon in der sechsten Klasse.“ Der Erfolg könne sich sehen lassen: „Wir haben an der IGS eine Vermittlungsquote von 45 Prozent in den Beruf. Der landesweite Durchschnitt liegt bei zehn Prozent.“Woran das liegt, spüren auch die ausstellenden Firmen. „Bei großen Ausbildungsmessen wirkt das Interesse von den Schülern sehr oft erzwungen. Hier habe ich das Gefühl, dass sie kommen und fragen, weil es sie tatsächlich interessiert“, sagte Michael Sorg von der Krankenkasse AOK, die zum ersten Mal in Edigheim mit dabei war. „Aber sicher nicht zum letzten Mal“, betonte Sorg.
Tatsächlich kamen auch die Schüler in Edigheim nicht völlig aus eigenem Antrieb zu den Betrieben. „Alle sind mit Fragebögen unterwegs“, erklärte Berufslotsin Elena Müller. Da sind zunächst einmal die Laufzettel, mit denen die Schüler festhalten müssen, bei welchen Betrieben und Berufsschulen sie vorgesprochen, und welche Vorträge sie gehört haben. „Es müssen mindestens drei Betriebe, eine Schule und einer von den beiden Vorträgen sein“, sagte die Berufslotsin. Dieser Laufzettel kommt in die Akten der Schüler.
Und dann gibt es noch die Fragebögen, die die Schüler bei den jeweiligen Betrieben abarbeiten. „Was haben Sie für ein Auswahlverfahren?“, will Michelle gerade von den Damen des Dehoga wissen. „Was für Schulnoten brauche ich?“, möchte Kollege Erik nebenan von den Vertretern der BASF wissen. Überhaupt war der Stand des Chemieriesen ständig dicht umlagert.
Gegenüber beim Baumaschinenhersteller Vögele war zwar weniger los. Hier gab’s aber von Auszubildenden Infos aus erster Hand für die Schüler. Insgesamt fanden sich für alle Berufsgruppen Interessenten. Auch für die Altenpflegeschule oder die Stadtwerke. „Wir kommen schon seit Jahren hierher. Das ist wirklich sehr eine gute Messe“, sagte Ausbildungsmeister Heiko Schmidt vom Unternehmen KBA aus Frankenthal, der mit den Stadtwerken der Nachbarstadt einen Gemeinschaftsstand betreute.
Das Lob wiederum freute Schulleiter Fischer. „Das und das große Interesse der Unternehmen zeigt, dass wir mit der Berufsmesse auf dem richtigen Weg sind.“ Ein Weg, der natürlich in unterschiedliche Richtungen führt. „Die IGS-Schüler befinden sich in Klasse acht schon in der Bewerbungsphase, für die Schüler der Sekundarstufe I, die den Realschulabschluss anstreben, ist es eine erste Kontaktaufnahme zu den Firmen, der hoffentlich weitergeführt wird. Und für die Gymnasiasten ist es zumindest eine erste Orientierung“, erklärte Fischer. Doch einen guten Ausgangspunkt für diese Wege war die Berufsmesse im Schulhaus allemal. (env)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.250
Datum: Montag, den 28. Oktober 2013
Seite: Nr.22
"Deep-Link"-Referenznummer: '91_15697258
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